Regalinspektionen

Regalinspektionen: Sicherheit geht vor

12.000 Unfälle mit Gabelstaplern pro Jahr, eine weitaus höhere Dunkelziffer und trotzdem werden die Regalinspektionen zu oft vernachlässigt. Die Lagertechnik muss in regelmäßigen Abständen auf ihre Sicherheit überprüft werden. Nicht selten werden durch vergessene Inspektionen gefährliche Situationen erzeugt, die es gar nicht geben sollte, und so im schlimmsten Fall sogar Menschenleben gefährdet.

Verantwortung beim Betrieb

Die Verantwortung für die Sicherheit der Arbeitsmittel und damit auch der Mitarbeiter liegt beim Arbeitgeber, also in der Regel beim Betreiber des Lagers. Das bedeutet auch: bei eventuellen Unfällen haftet der Arbeitgeber. Besonders wichtig ist es deshalb die Regalinspektionen durch eine befähigte Person durchführen zu lassen. Wem der Aufwand zur Schulung des eigenen Personals zu groß ist, der kann auch auf externe Spezialisten zurückgreifen. Doch nicht nur bei der Sicherheitsinspektion, auch beim Auf- und Umbau von Regalanlagen müssen einige Standards beachtet werden. Die wohl wichtigste für die Betriebssicherheit ist die DIN EN 15635. Neben den meist jährlichen, großen Regalinspektionen sind aber auch regelmäßige eigene Sichtprüfungen durchzuführen.

Unfall: und was nun?

Denn manchmal reichen die regelmäßigen Regalinspektionen nicht aus. Man stelle sich einmal folgendes Szenario vor. Die Regalinspektion wurde in der letzten Woche durchgeführt. Dabei wurden keinerlei Beschädigungen festgestellt. Allerdings sollen in den nächsten Wochen noch zusätzliche Anfahrschutzecken angebracht werden. Nun eine Woche danach – es ist abends und Mitarbeiter A ist einer der letzten. Er muss noch die restlichen Paletten im Lager verstauen, ehe auch er Feierabend hat. Nichts ist mehr los auf den Gängen. Da kann man auch mal etwas schneller mit dem Gabelstapler fahren, denkt er sich. Schließlich hat man dann auch schneller Feierabend. Doch beim Einbiegen in die Regalreihe passiert es. Er nimmt die Kurve zu eng und tuschiert das Regal. Doch was nun? Es ist niemand mehr da, der es mitbekommen haben könnte und das Regal ist ja auch nur leicht verbogen. Und schließlich möchte er ja auch nicht gefeuert werden. So schlimm wird das schon nicht sein, oder?

Unternehmenskultur

Oh doch, das kann schlimm sein! Denn bis zu den nächsten Regalinspektionen vergeht nun erst einmal wieder einige Zeit – in der Regel ein Jahr. Und selbst wenn die Beschädigung der Regalanlage nicht groß ist, so kann die Tragfähigkeit dennoch abnehmen. Mitarbeiter A bringt dadurch also nicht nur sich, sondern vor allem auch seine Kollegen in Gefahr. Besonders wichtig ist es daher, dass die Vorgesetzten eine offene Gesprächskultur pflegen. Bei allen Mitarbeitern muss ein Verständnis dafür entwickelt werden wie gefährlich es auch für sie selbst werden kann, wenn eventuelle Beschädigungen oder Unfälle nicht gemeldet werden.

Gerade dadurch wird die langfristige Sicherheit eines Betriebes, seiner Arbeitsmittel und seiner Mitarbeiter gewährleistet.