Fast jeder kennt das Problem. Man hat wieder einmal wenig Zeit, muss aber noch mehrere Aufgaben erledigen. Da wären zum einen die Pfandflaschen, die endlich mal wieder weggebracht werden müssen, außerdem fehlt noch das Nasenspray aus der Apotheke und in die Drogerie müsste man auch noch. Doch in welcher Reihenfolge schaffe ich all das am schnellsten? Bei diesem Beispiel ist die Lösung vermutlich noch recht einfach. Aber wie sieht es bei 10, 20 oder 50 Stationen aus?
Logistik als Helfer des Handlungsreisenden
Gerade im Bereich der Logistik ist das Problem des Handlungsreisenden allgegenwärtig. Die Logistik versteht sich gewissermaßen als Helfer des Handlungsreisenden und versucht das Problem zu lösen. Bei der Lagertechnik beispielsweise setzt sich gerade deshalb das Prinzip Ordnung durch Chaos immer häufiger durch, weil die Lauf- oder Fahrwege der Picker (die Handlungsreisenden) durch moderne Computerprogramme so genau bestimmt werden können, dass der kürzeste Weg zur Abwicklung einer Bestellung ermittelt werden kann. Hier scheint das Problem des Handlungsreisenden also schon oftmals gelöst. An anderen Stellen aber ist die Aufgabe weniger einfach zu bewältigen.
Das Problem des Handlungsreisenden im LKW
Die Tourenbestimmung eines LKW-Fahrers sollte mithilfe eines Computerprogramms eigentlich ebenso einfach bestimmt werden können. Allerdings spielen hier weitere Faktoren eine entscheidende Rolle für die Tourenplanung. Zunächst einmal müssen die passenden LKWs zu den jeweiligen Produkten bzw. deren Kombinierbarkeit ermittelt werden. Gerade wenn es um den Vertrieb von Tiefkühlware geht ergeben sich hier zusätzliche Probleme. Hinzu kommt die Einplanung von Lenk- und Ruhezeiten. Befindet sich der Fahrer zum Beispiel gerade auf einer Tour, bei der die Distanz zwischen zwei Strecken in ziemlich genau 4,5 Stunden zurückgelegt werden kann, ist dies aus Sicht der Spedition der Idealfall, da dann die Ruhezeit während des Aus- bzw. Einladens stattfindet und die effektive gesetzliche Ruhezeit so indirekt verkürzt werden kann. Aber auch Witterungsverhältnisse und Verkehrsaufkommen auf den jeweiligen Strecken können die Planung durcheinander wirbeln.
So wird die Planung der idealen Route ungemein erschwert und das Problem des Handlungsreisenden in der praktischen Umsetzung dann oft doch nicht gelöst.